MUSEUM im AMANNHOF 11

Die “Gute Stube” im Ersten Stock des Amannhofs

Das Muse­um im Amannhof ist derzeit bis Ende März 2025 wit­terungs­be­d­ingt geschlossen!

Das neue MUSEUM IM AMANNHOF wurde am 22. Juli 2022 eröffnet. Was waren und sind die Ziele des Hauses?

  • Erhalt eines denkmalgeschützten Gebäudes von his­torischem Wert
  • Denkmal­gerechte Rekon­struk­tion der Kerk­erzellen im Erdgeschoss
  • Präsen­ta­tion der historischen/heimatkundlichen Samm­lung des Sülch­gauer Alter­tumsvere­ins (SAV) mit den Schw­er­punk­ten Stadt­geschichte und Stadtkul­tur unter Berück­sich­ti­gung der indi­vidu­ellen Geschichte des Haus­es und sein­er Bewohn­er (vgl. unten)
  • Langfristig: Entwick­lung des Ensem­bles Zwinger­turm, Stadt­mauer, ehe­ma­liges Schar­frichter­haus (im Pri­vatbe­sitz) und AMANNHOF 11 als über­re­gionale Attrak­tion Rottenburgs

Kerk­er­haus – Acker­bürg­er­haus – Geschichtshaus

Das Gebäude Amannhof 11, in den Jahren 1715 bis 1719 an der Südostecke der Stadt­mauer errichtet, war in vorderöster­re­ichis­ch­er Zeit als Gefäng­nis des Ober­amts Hohen­berg in Rot­ten­burg genutzt wor­den. Die Kerk­erzellen im Erdgeschoss weisen bis heute darauf hin und bele­gen die Form der Bestra­fung im Zeital­ter vor der Aufklärung.

Das sechsstöck­ige Haus – „ ganz von Stein, 36 Fuß lang und 30 Fuß bre­it“ – gehört zu einem Ensem­ble von dop­pelt bewehrter Stadt­mauer, ehe­ma­ligem Schar­frichter­haus (rechts daneben) und Zwinger­turm im Anschluss im his­torischen Quarti­er des BÜHLER HOFS, wie die frühere Beze­ich­nung dieses Are­als lautete. Nach Errich­tung eines neuen Gefäng­niss­es für das nun würt­tem­ber­gis­che Ober­amt Rot­ten­burg (1829 bis 1832) wurde der Amannhof 11 im Jahre 1833 zum Acker­bürg­er-Wohn­haus mit Scheuer und Stall umge­baut. Bis ins erste Jahrzehnt des 21. Jahrhun­derts bewohnt, danach lange Zeit leer­ste­hend und nicht unter­hal­ten, dro­hte der endgültige Verfall.

Präsen­ta­tion der heimatkundlichen Sammlung

In ein­er glob­al­isierten Welt gewin­nt die Auseinan­der­set­zung mit der eige­nen Iden­tität und den his­torischen Wurzeln wieder an Bedeu­tung. Vor diesem Hin­ter­grund erhal­ten auch die stadt- und heimat­geschichtlichen Samm­lun­gen einen ganz neuen Stel­len­wert, regen sie doch ein­heimis­che wie auch neu zuge­wan­derte Bürg­erin­nen und Bürg­er zur Beschäf­ti­gung mit der Geschichte der Stadt und damit ihrer eige­nen Sozial­i­sa­tion an. Für Men­schen aus anderen Kul­turkreisen und Moder­nität­ser­fahrun­gen kann dies als „Brück­en­funk­tion“ dienen.

Der Amannhof, einge­bet­tet in die his­torische Alt­stadt, bietet daher einen geeigneten Raum, um die seit Ende des 19. Jahrhun­derts stetig angewach­sene und die neuere und neueste Stad­ten­twick­lung wider­spiegel­nde Objek­t­samm­lung des SAV in ihrer Diver­sität zu präsentieren.

Durch seine eigene Geschichte als Kerk­er­haus, klas­sis­ches Acker­bürg­er­haus, aber auch als Wohn­haus ein­er Fam­i­lie mit Migra­tions­geschichte bietet es genü­gend Stoff, indi­vidu­elle Haus­geschichte mit der Rot­ten­burg­er Stadt­geschichte zu verknüpfen.

Die Samm­lung­sob­jek­te oder Exponate

Die wenige Jahre nach Bil­dung des Vere­ins (1852) begrün­dete Samm­lung besitzt acht Schw­er­punk­te, darunter über 600 Exponate, welche das städtis­che Arbeit­en und Leben vor allem des 19. und 20. Jahrhun­derts doku­men­tieren. Diese stellen angesichts der sich im dig­i­tal­en Zeital­ter radikal wan­del­nden Arbeits- und Lebens­be­din­gun­gen einen ganz beson­deren Schatz dar.

Objek­te aus dem „Zeichenin­sti­tut der Gewerbeschule“, Möbel, eine 120 Teile umfassende Samm­lung zur „Klei­dung von Frauen, Män­nern und Kinder, auch Schuhe und Schmuck“ sowie ein kost­bar­er Bestand zur religiösen Fröm­migkeit des 14 . bis 19.Jahrhunderts gewähren Ein­blicke in ver­gan­gene Lebenswelten.

Des Weit­eren liegt der Fokus der Samm­lung auf archäol­o­gis­chen Exponat­en, welche Rot­ten­burgs Bedeu­tung als einen der ältesten Sied­lungsräume des Lan­des belegen.

Die Räume

Als Ausstel­lungsraum ste­hen im Amannhof drei Stock­w­erke Ver­fü­gung. Darunter sind ein eben­erdig zugänglich­er Ver­anstal­tungsraum mit rund 40 Quadrat­metern sowie zwei orig­i­nal erhal­tene, die Haus­geschichte doku­men­tierende Kerk­erzellen, eine weit­ere nachträglich zum Stall ausgebaut.

Präsen­tiert wer­den Facetten der Stadtgeschichte:

  • Mit­te­lal­ter­lich­es Stadtquartier
  • Strafvol­lzug und Justiz
  • Bürg­er­liche Wohnkulturen
  • Wein, Hopfen, Bier
  • Haushalt und Küche
  • Handw­erk und Kunstandwerk